SURM 2019

Am 15. September 2019 begann auch für den untrainierten König das Abenteuer Radmarathon auf dem Rennrad. Unermüdlich unterstützt, begleitet, flankiert, motiviert und angetrieben wurde er hierbei vom Captain.

Nachdem am Vortag die Einschulung der kleinesten Königstochter mit einem Grillabend mit üppig Nudelsalat gefeiert wurde startet das Loire-Gloire-Rumpfteam früh morgends um 6 Uhr mit des captains Opel (nein kein Opel Kapitän). Nach gut einer Stunde konnte das vierrädrige Gefährt auf einem Supermarktparkplatz sicher abgestellt und die Räder gerüstet werden.

Die Akreditierung gestaltete sich etwas verzögert, zum einen ob des Andrangs, zum anderen da der König seine Sonnenbrille vergessen hat und noch ein Model mit automatischer Glastönung erworben werden musste. Diese sollte sich an diesem durchweg sonnigen Tag mit schattigen Teilstücken im Wald sehr bewähren und kann grundsätzlich empfohlen werden. Ausgestattet mit den Startnummern 1530 und 1531 erfolgte schließlich um vietel nach Acht der einsame Start unserer wackeren Radler.

Arm- und Beinlinge erwiesen sich auf den ersten Kilometern als sehr hilfreich. Es war doch noch recht frisch. Im Windschatten der „Trainingsgruppe Schömberg“ ging es in kontrolliertem aber flottem Tempo also von Alpirsbach auf kleinen Nebensträßchen hinab bis Steinach. Zur körperlichen Leistung kam die Wärme der über den Gipfeln des Schwarzwaldes malerisch aufsteigenden Sonne, so dass die langen Ärmel bald ausgedient hatten.

In Steinach verlies die Strecke das Kinzigtal. Stieg die Straße bis Welschensteinach noch relativ sanft an, so begann kurz nach der Kirche (an der Dank königlicher Ortskunde die Wasserflaschen nochmals gefüllt werden konnten) der erste große Berg des Tages. Auch hier machte sich die Ortskunde bezahlt und die doch knackige Steigung konte mit wohldosiertem Krafteinsatz zügig überwunden werden.

So kam es das man nach nur einer Stunde und 50 Minuten bereits deutlich vor der geplanten Zeit die erste Versorgungsstation kurz hinter Trachtenmoden Fischer erreichte. Die Tische waren reichlich mit Obst, Schokolade, belegten Broten, isotonsichen Getränken und einer wahrlich würzigen Brühe gedeckt. Nach genau 16 Minuten Rast wurden die Räder wieder bestiegen und in einer rasanten Abfahrt ging es steil hinab nach Elzach. Auch knifflige feuchte hochgeschwindigkeitskurven meisterten die ASpoNaten souverän.

Mit großem Respekt vor den kommenden 25 Kilometern Anstieg hielten sich Captain und König zunächst zurück was das Fahren im Wind angeht. Erfreulicherweise hatte die Trainingsgruppe Schömberg wieder aufgeschlossen (=Windschatten). Je länger die Fahrt desto größer wurde der Glaube an die eigene gute körperliche und sellische Verfassung. Ein leichtes Kribbeln in den Zehen wurde vom König an dieser Stelle als Rennfieber fehlgedeutet und hält auch beim Schreiben des Beitrags 3 Wochen später noch an. Spätestens jetzt konnte des Königs neues Spielzeug, ein Garmin Edge 1030 mit Radarrückleucht seinen praktischen Nutzen erweisen. Von hinten herrannahende Fahrzeuge wurden frühzeitig arkustisch gemeldet so dass anstehende Überholmanöver ohne großes Umdrehen und Geschwindigkeitsverluste durchgeführt werden konnten.

Mit dieser starken Physis und Psyche übernahmen nun auch Captain und König zusehends Führungsarbeit. Das Höhenprofil auf dem Edge verlor mit jedem Kilometer an Schrecken. Dann eine kurze Schrecksekunde. Mitten auf der Straße stand ein Rettungshubschrauber. Konnte dieser aufgrund der günstigen Parksituation und der breiten Straße noch gut passiert werden war wenige Meter später kein Durchkommen mehr. Die Straße war durch einen Rettungswagen, ein Notarteinsatzfahrzeug und ein Fahrzeug des ärztlichen Notfalldienstes gänzlich blockiert. Überrascht hat in dieser Situation, in der offensichtlich ein Radfahrer ärztlicher Hilfe bedurfte, die große Ruhe der versammelten Radsportler. Niemand drängelte, niemand schob sich vorbei, es wurden keine Fotos gemacht. Erst als der Verunglückte in den RTW verbracht und durch den Rettungsdiest ein freier Durchgang geschaffen wurde setzten sich die 60 bis 80 Radler unter gegenseitigen guten Wünschen einer sicheren Fahrt wieder in Bewegung. Nur wenige Kurven später überraschte dann die zweite, ähnlich üppige Verpflegungsstation. Diesmal gab es auch noch Kuchen und als Zugabe ein herrliches Schwarzwaldpanorama.

Nach dem Motto wer rastet der rostet wurde auch hier keine unnötig lange Pause eingelegt. Es warteten ja auch noch einige Kilo- und Höhenmeter. Weiterhin frohen Mutes wurde der Abschnitt in Angriff genommen. Durch Schonach und vorbei an der Langenwaldschanze (Heimat mehrerer Weltmeister und Olympiasieger) folgten zahlreiche mehr oder weniger lange und steile Anstiege. Nach dem letzten Anstiegen übernahm der Captain die Führung und wie der geölte Blitz schoss das Team Loire-Gloire nach St. Georgen. Das Teilstück nach Peterzell auf dem Radweg entlang der Bundesstraße darf als das landschaftlich unspektakulärste bezeichnet werden. Nach kurzer Verschnaufpause an der roten Ampel mußte vor der letzten Verpflegungsstation nur noch der Anstieg quer durch Peterzell bewältigt werden.

Wieder dauerte die Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme nur knappe 14 Minuten. Der Bierausschank an der Verpflegung hielt scheinbar zahlreiche Radsportler von der raschen Weiterfahrt ab und so machten sich Capitain und König allein auf das letzte Teilstück. Am Waldrand entlang ging es relativ flach und mit gutem Tempo dahin. Der könig fand auch hier noch Energie zu einem Vortrag über das danubische und rhenanische System und die Schönheit des Schwarswaldes im allgemeinen.

In einer der nächsten Ortschaften geschah es dann. Ein von rechts kommendes Fahrzeug nötigte Loire-Gloire zum Abbremsen. Kaum hatte der PKW die Kreuzung passiert rollte von hinten eine sechs Mann starke Fraktion des Marcel-Wüst-Amateurteams heran. Mit dem angenborenen Instik des Radrennfahrers erkannten unsere tapferen Radler die Gunst der Stunde und hielten Anschluss an den Marcel-Wüst-Express. Es begann der schnellste Abschnitt der gesamten Tour. Zu acht ging es in hohem Tempo weiter. Die Landschaft flog nur so vorbei. Einzelne Radsportler auf der Strecke und sogar ein Sonntagsausflügler im Personenkraftwagen wurden regelrecht überrollt. An einem kurzen Anstieg löste sich die Formation um im Vollsprint mit knallendem Carbon und knackenden Speichen den Berg hinauf zu schießen. Oben angekommen sammelte man sich und strebte weiter rasant dem Ziel entgegen. Im hinteren Bereich der Gruppe konnten im Windschatten Unterhaltungen geführt werden. In Anbetracht des deutlich unterlegenen Materials verzichteten die Kanuten auf die Führungsarbeit.

Einem letzten kurzen Anstieg folgte eine weitere halsbrecherische Abfahrt in absolutem Renntempo hinab nach Alpirsbach. Eine kurze Ungweissheit ob des korrekten Streckenverlaufs zum Ziel lies sich rasch lösen und so erreichte Loire-Gloire nach 150,6km und 1960 Höhenmetern in gerade einmal 6:09 Stunden bzw. 5:22 Stunden reiner Fahrzeit bei bester Gesundheit und glücklich das Ziel und damit das wohlversiente alkoholfreie Alpirsbacher Weizen.

Hophop

Kaum hat die Sonne den letzten Schnee auf dem Pass dahinschmelzen lassen, wie die 2 Kugeln Eis auf der letzten Sommerlichen Ausfahrt im Schlund der ausgemergelten Pedaleure, schon hört man es:

Ein scheues Reh? Ein Alleinunterhalter am Lagerfeuer? Nein! Ein Surren. ein Keuchen. Ein Knarzen und Reiben von Metall. Kette auf Zahnkränze, angetrieben durch die noch zarten Waden, härter und stählern mit jedem Höhenmetern. Die Luft war wohl doch etwas dünn…Aber noch vor Frühlingsbeginn auf dem Berg der Könige. Das Training beginnt für Loire-Gloire! Jetzt.

 

Loire-Gloire im Training

Trainingslager, wie man sich es vorstellt. Hier werden Kilometer abgespult. Leistung, Leistung, Leistung. Und darüber hinaus. Die Muskeln schmerzen- Zähne zusammenbeißen und weiter.

Nur karge Kost an der Verpflegungsstation:

 

Mmmmhh Eis

 

Eis für jeden

 

Bis zur nächsten Trainingseinheit…

 

 

Alpen-Radtour 2012

Nur noch wenige Stunden trennen den König vom Aufbruch zur ersten teilweisen Alpenquerung der Loire-Gloire-Radler!

Mittwoch

21 Uhr

Das erste Rad ist im Auto. Abfahrt Troisdorf.

Donnerstag

1 Uhr Der König ist beim Captain eingetroffen. Schnell ein paar Stunden schlafen, um 6 gehts weiter nach Konstanz. Drücken dem erfahrenen Mundschenk die Daumen, dass der Dienst ruhig ist. Gute Nacht!

6:30 Uhr Auf gehts! Abfahrt in Freiburg.

8:45 Uhr Konstanz, Regen, erstmal frühstücken.

9.15 Uhr Cafeteria Kl. Konstanz, lecker Frühstück mit Angestelltenrabatt 🙂

10.00 Uhr Immer noch Regen. Alle Räder ins Auto und der Sonne entgegen, mal sehen wann es besser wird.

11.15 Uhr Sonne! Auto wird am Sportplatz in Lustenau geparkt. Jetzt gehts los. Erstmal wieder rüber übern Rhein in die Schweiz, mal sehen wo es langgeht.

17.00 Uhr Nach rund 80km und einem heftigen Schlussanstieg Ankunft im Montafon. Lecker Nudeln und ab ins Bett.

Freitag

10.00 Uhr Nach ausgiebigem Frühstück Aufbruch zum Dach der Tour. Die Silvrettahochalpenstraße wird in Angriff genomme. Ein Blick  die Serpentine hoch lässt die Anstrengung erahnen und treibt den Schweiß auf die Stirn, noch bevor es richtig los geht. Einige E-bikes locken- wir bleiben standhaft: Zu Recht.

14.00 Uhr Ankunft auf der Bielerhöhe (2032m). Sonne, leichter Wind, freier Gipfelblick: Die Frisur sitzt. Im Gasthaus Biz Buin Spagetti-Bolo, Apfelstrudel und gemischtes Eis ohne Sahne verspeist.

14.30 Uhr Die Gruppe trennt sich. Der Mundschenk fährt ins Paznaun, der König und der Capitain kehren zurück ins Montafon.

17.00 Uhr Rückkehr des Königs und des Captains in Innerberg. Zuvor, begeistert wird erneut der Anstieg zur Unterkunft in Angriff genommen: „Quäl dich du Sau!“

19:50 Uhr (Der erfahrene Mundschenk via SMS)  Km 203: Pfunds. Hab vor Landeck noch 300 Höhenmeter „Abkürzung“ genommen

Samstag

9.00 Uhr Der Captain radelt noch mal eben nach Gargellen und erlebt Alpentradition beim Almabtrieb. Unterdessen der König das Fahrzeug nachholt. Erstman Beine hoch und Sonne genießen. Anschließend Rückfahrt nach Freiburg.

18:41 Uhr (Der erfahrene Mundschenk via SMS) Km 316, Meran. Schöner radweg ab dem Paß. Jetzt Kaffee mit Kurkonzert und Bergblick.

 Montag

 19:27 Uhr (Der erfahrene Mundschenk via SMS) Tag 5, km 602: Venedig! Gestern nach 150km aufm Paß – 1200 Höhenmeter – auf ner Almhütte ohne Empfang übernachtet. Krasse Tour, aber gut!